Abschlussbericht Mai/Juni 2022

JUNE 2022 - IN HAMBURG, GERMANY:


ONE IDEA. ONE INITIATIVE. ONE CAMPAGNE.

MANY PROJECTS!


Creators for a Change! Art & Theatre Kick-Off through the pandemic Against hate! Kunstausstellungs- und PerformanceAktionswochen vom 01.06.- 31.07.2022


Eine Idee. Eine Initiative. Eine Kampagne.

Viele Projekte !


Mit diesem besondern Kick-Off wurde zum einen das Projekt "Why should I care about your history?" - nach den Corona-Einschränkungen - wieder in Präsenz aktiviert und abgeschlossen.

Zum anderen kamen alle bisherigen und neuen Akteur:innen nach zwei Jahren Pandemie zusammen und erprobten neue Formen der gemeinsamen Arbeit; wodurch eine Professionalisierung aller anstehenden Vorhaben gewährleistet werden konnte.

Dieses ermöglichte eine  Erfolgs- und Qualitätssicherung für den Projektstart der großen bilateralen Präventionskampagne "Where does the hate come from?" in 2022, die 2023 in die Kampagne Architecture of Hope überging und eine neue Zuspitzung ermöglichte. 

Unter der Anleitung professioneller Künster:innen kamen Jugendliche aus Sderot und Rahat in Hamburg zusammen. Aus Sderot waren jüdische Jugendliche der Shaar Ha`Negev High School eingebunden, die sich unter der Leitung des Jaffa Theatre beteiligten. Und aus Rahat beteiligten sich arabische Jugendliche der umgebenden Schulen, die über das Almebash Theatre in Rahat als Gruppe zusammengestellt wurden. 15-Minuten von einander entfernt lebend - mussten sie erst 4.000 km weit entfernt von der Heimat  reisen, um einander in Hamburg das erste mal zu begegnen. 



Kick-off Showdown  @ the Monsun.theater



Ausgangsbedingungen, Umsetzung und Start der Kampagne


why should i care about your history?


Nach der erfolgreichen Umsetzung der bilateralen Antisemitismus-Präventionskampagne „Why should I care about your history? in Tel Aviv, Jerusalem und Hamburg-Wilhelmsburg, wurde die Kampagne mehrfach ausgezeichnet, konnte zu einem nachhaltigen Umdenken in der Auseinandersetzung mit der deutschen Erinnerungskultur beitragen und setzte ein innovatives Zeichen hinsichtlich der Eröffnung von partizipativen Entwicklungsräumen und für Völkerverständigung.

 

[https://why-should-i-care.jimdofree.com/]

 

Die erschreckenden Entwicklungen in Israel in jenem Zeitraum (2022) und die Rezeption dessen in Deutschland verdeutlichen jedoch, dass es weitergehen muss und vor allem, dass die Auseinandersetzung mit der Shoah und der deutschen Gedenkkultur nicht mehr ohne den Einfluss globaler Geschehnisse und Kontexte der Gegenwart gedacht werden können.

 

Aus diesem Grund bedarf es generell umso mehr eines Einschließens von israelischen Narrativen. Wichtig ist dabei die israelische, wie auch die arabische miteinzubeziehen, da die Terrorwellen in jenem Zeitraum (2022) in Israel durch social media auch hier Auswirkungen auf uns und unsere Jugendlichen hatten und weiterhin haben werden..


Nach zwei Jahren Pandemie...


 

Zwei Jahre Pandemie trugen nämlich dazu bei, dass die gesellschaftlichen Gräben durch Verschwörungstheorien, dem Anstieg an Antisemitismus, Rassismus und Radikalisierung, weiter und tiefer wurden. Umso wichtiger war es endlich wieder aktiv zu werden, damit Brücken gebaut werden konnten, um diese Gräben zu überwinden!

 

Bei "Creators for a Change!" handelt es sich um ein bilaterales Kunst- und Theatergroßprojekt, an dem sich Jugendliche aus Wilhelmsburg mit jüdischen und arabischen Israelis aus Sderot und Rahat beteiligten. Im Fokus standen hierbei die Narrative von 16 Wilhelmsburger Jugendlichen, die überwiegend einen Migrationshintergrund aufweisen, gegenüber 16 jüdischen-israelischen Jugendlichen aus Sderot, die überwiegend Nachfahren von Shoah-Überlebenden sind, s o w i e 16 arabisch-israelischen Jugendlichen aus Rahat, die überwiegend einen beduinischen Hintergrund aufweisen.

 

In einem künstlerisch-ästhetischen Trialog, unter der Anleitung von professionellen Künstler:innen vom Jaffa Theatre in Old Jaffa in Kooperation mit der Shar´HaNegev High School und dem Almehebash Theatre in Rahat mit ihrem Jugendensemble, beschäftigten sie sich mit den jeweiligen Narrativen zu gegenwärtigen Verhältnissen und historischen Kontexten. Die Welt aus der Sicht des anderen ist hierbei sehr wichtig!

 

Es ist das Eröffnen von neuen Narrativen und Zugängen, um verschiedene gesellschaftliche und historische Kontexte entschlüsseln und verstehen zu können. Fundiert wurde die Auseinandersetzung mit historischen Kontexten und Aspekten der Erinnerungskultur durch die Kooperation mit Yad Vashem in Jerusalem sowie verschiedenen Gedenkstätten in Deutschland.


Bericht zum Ablauf dieser Projektphase der Kampagne:


Veranstaltungsprogramm - juni 2022


Nach intensiven Workshop Tagen im Bildungszentrum Tor zur Welt in Wilhelmsburg - Ende Mai 2022 - erstellten die Jugendlichen aus Deutschland und Israel in verschiedenen Begegnungs-, Diskussions- und künstlerischen Formaten Szenen und Kunstwerke. Indem sie einander kennenlernten, Perspektiven und Narrative austauschten, lernten sie jeweils die Seite des Anderen - des Fremden kennen.  Anhand der Fragestellung "Woher kommt der Hass?", ergründeten die Jugendlichen die Ausgangsbedingungen für Hass und suchten nach Formen diese zu überwinden.


01.06.-03.06. Ausstellung in der Galerie Barlach Halle K

Ein Trialog der Ästhetik -

Großformatige Portraits aus drei Narrativen Sderot, Rahat und Wilhelmsburg

 

Veranstaltungsort: https://barlach-halle-k.de/

[Eintritt frei, Spenden erwünscht | 10-22 Uhr]


01.06. 19 Uhr Ausstellungseröffnung mit Performance - Ein Trialog der Ästhetik


Ein Trialog der Ästhetik - Großformatige Portraits aus drei Narrativen Sderot, Rahat und Wilhelmsburg

 

Künstlerische Leitung Lahav Timor Seminar Ha‘ Kibbuzim, Gal Peleg Pfennig Shar‘ Ha Negev High School in Kooperation mit dem Arab-Hebrew Theatre in Old Jaffa, Dr. Salah Abuhani Intendant des Almehabash Theatre in Rahat und Schauspieler Sahel Aldebsan Almehebash Theatre & Al Saraya Theatre.

 

Eröffnet wurde die Ausstellung von unserem Hamburger Antisemitismusbeauftragten Stefan Hensel, der die Wichtigkeit dieser Begegnungen unterstrich. Durch Performances und verschiedene Diskussionsformate kam das Publikum mit den Jugendlichen aus Sderot, Rahat und Hamburg ins Gespräch.

 

Veranstaltungsort: https://barlach-halle-k.de/

 


Bericht des Kulturjournals zum Projekt


02.06. 18 Uhr Panel-Diskussion & Kulturabend in der Ausstellung mit MIT2WO -

dem Kulturnetzwerk e.V für Orte jüdischer Geschichte und Gegenwart mit verschiedenen Musik, Performance und Gastbeiträgen -

 

Musik: Jewish Chamber Orchestra Hamburg,

Moderation: Siri Keil

 

In der Barlach Halle K ermöglichte eine eindrückliche Performance aller Beteiligten einen Intensiven Austausch zu den Kunstwerken des Trialogs der Ästhetik und den Herausforderungen und Chancen unserer Gesellschaft hinsichtlich der Auseinandersetzung mit Orten jüdischer und muslimischer Geschichte und Gegenwart in Israel und Deutschland. 

 

 

Veranstaltungsort: https://barlach-halle-k.de/

Kooperation: https://mit2wo.de/


03.06. 20 Uhr Premiere & Nachgespräch im monsun.theater aufführung „Where does the hate come from?“


Eine bilaterale Produktion mit 48 Spieler:innen aus Sderot, Rahat und Wilhelmsburg in einem Trialog der Ästhetik

 

Künstlerische Leitung Lahav Timor Seminar Ha‘ Kibbuzim, Gal Peleg Pfennig Shar‘ Ha Negev High School in Kooperation mit dem Arab-Hebrew Theatre in Old Jaffa, Dr. Salah Abuhani Intendant des Almehabash Theatre in Rahat und Schauspieler Sahel Aldebsan Almehabash Theatre & Al Saraya Theatre

 

Im Monsun Theater kam es zum Höhepunkt des Austausches. In dem renommierten Theater in der Gaußstraße stellten die Jugendlichen in ihrem Theaterstück "Where does the hate come from?" 16 Szenen vor, die die jeweiligen Narrative der drei Gruppen durch eindrückliche Performances auf die Bühne brachten. Nachhaltig war das Publikum geprägt, was in den Nachgesprächen noch deutlich nachhalte.

 

Auch zuvor konnten die Jugendlichen ihr Können und die Ergebnisse ihrer Arbeit im Jungen Schauspielhaus auf dem FLEX Festival erfolgreich auf die Bühne bringen.

 


05.06. Aufführung und Nachgespräch In Berlin

Gefördert wurde diese Phase der Kampagne von dem Bundesprogramm Demokratie Leben! des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dem IKM Und Jugendforum Wilhelmsburg, Dem Bezirksamt Hamburg-Mitte, Der Behörde für Kultur und Medien, der Zeit-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, Der Mara und Holger Cassens Stiftung, Der Axel-Springer-Stiftung, dem ABC- Bildungs- und Tagungszentrum e.V. und dem Kultur Netzwerk Mit2wo e.V.